Nierenerkrankung

Nierenerkrankungen können genetische, entzündliche (infektiös oder immunologisch hervorgerufene), stoffwechselbedingte, toxische, traumatische oder tumoröse Ursachen haben. Sie können durch einen akuten dramatischen Beginn auffallen oder aber schleichend, für den Betroffenen zunächst unmerklich, zu einer zunehmenden Schädigung des Nierengewebes führen. Sinkt die Gesamtfunktion beider Nieren auf weniger als etwa 15 Prozent des Normalwertes, ist ein Überleben nur noch durch den Einsatz der künstlichen Niere (Dialyse) oder durch die Transplantation einer vorher funktionstüchtigen Niere möglich.

Diejenigen Nierenerkrankungen, die am häufigsten zu einer Dialyse- bzw. Transplantationsbedürftigkeit führen, entstehen in der Regel in beiden Nieren gleichzeitig. Zu ihnen zählen entzündliche Veränderungen an den glomerulären Kapillarfiltern (verschiedene, meistens immunologisch erklärbare sogenannte Glomerulonephritisformen), durch Diabetes mellitus oder arteriellen Hochdruck hervorgerufene Nierenschäden und auch die genetisch bedingten doppelseitigen Zystennieren, die oft erst im Erwachsenenalter erkannt werden.